Adensen – Was ist zu tun, wenn nahe der Ortschaften Adensen oder Hallerburg ein Fahrzeug schwer verunfallt und noch eine Person im Unfallwagen eingeklemmt ist? Mit genau dieser Fragestellung muss sich auch die Ortsfeuerwehr Adensen-Hallerburg immer öfters auseinandersetzen.
Schwere Unfälle sind zwar selten, ereigneten sich in den letzten Jahren jedoch vermehrt auf der Kreisstraße 505, die um die beiden Ortschaften herumführt. Erst im Dezember 2022 ereignete sich hier einer der schwersten LKW-Unfälle der jüngsten Vergangenheit, der für alle eingesetzten Ortsfeuerwehren eine besondere Herausforderung war (siehe Bericht). Kein Unfall gleicht dem anderen und dennoch müssen im Ernstfall alle Handgriffe sitzen. Die Kameradinnen und Kameraden hatten deshalb die Gelegenheit, an einem ausrangierten PKW die einzelnen Abläufe zu trainieren. Zwar verfügt die Ortsfeuerwehr selbst nicht über spezielles technisches Gerät, doch auch mit einfachen Mitteln können die Einsatzkräfte die ersten Minuten optimal überbrücken. Bei der Übung bekamen die Adenser und Hallerburger dieses Mal Unterstützung aus Schulenburg / Leine. Schon in der Vergangenheit wurde die Zusammenarbeit des Öfteren geübt, damit im realen Einsatz alles Hand in Hand geht. Denn der Kreuzungsbereich auf der Bundesstraße 3, der Adensen und Schulenburg verbindet, kann beide Feuerwehren auf den Plan rufen. Hier kreuzen sich der Landkreis Hildesheim und die Region Hannover – und damit die Zuständigkeiten. Eine Zusammenarbeit im Rahmen der überörtlichen „Nachbarschaftshilfe“ ist hier am wahrscheinlichsten. Gut, wenn man sich dann kennt und auch schon einmal gemeinsam geübt hat, findet auch Ortsbrandmeister Stefan Thiel. Er hatte sich die gemeinsame Übungsmöglichkeit gewünscht und den Kontakt nach Schulenburg hergestellt.
Am Übungsabend erwartete die zahlreichen Einsatzkräfte dann ein besonderes Unfallszenario. Der Unfallwagen war auf die Seite gestürzt. Der Fahrer – simuliert durch einen Dummy – befand sich noch auf dem Fahrersitz und musste aus seiner Notlage befreit werden. Nachdem die Kräfte der Ortsfeuerwehr Adensen-Hallerburg als erste am fiktiven Unfallort eingetroffen waren, galt es den PKW gegen ein Umfallen zu sichern und den Kontakt mit dem Fahrer herzustellen. Minuten später traf dann die Ortsfeuerwehr Schulenburg/Leine mit ihren zwei Fahrzeugen ein, um mit der eigentlichen Technischen Rettung zu beginnen. Die Übung lief dieses Mal jedoch nicht auf Zeit, sodass sogar einzelne Kameradinnen und Kameraden aus Adensen-Hallerburg den Spreizer und die Hydraulikschere bedienen durften. Der Übungsabend endete schließlich mit einem gemütlichen Beisammensitzen im Feuerwehrhaus, bei dem noch einmal ein reger Austausch möglich war. Gerne wolle man die Zusammenarbeit künftig öfters trainieren. Wie oft dies jedoch sein wird, hängt vom straffen Dienstplan der jeweiligen Ortsfeuerwehren ab.
Fotos: D.Freitag